Baubiologie Reitetschlaeger Logo

BAUBIOLOGIE Reitetschläger

...und andere leicht- bis mittelflüchtige Schadstoffe

SBM 2015 Richtwerte für Schlafbereicheun-auffälligschwach auffälligstark auffälligextrem auffällig
Lösemittel VOC in µg/m³
< 100100 - 300300 - 1000> 1000

Werte gelten für die Summe aller flüchtigen Verbindungen (TVOC) in der Raumluft.

Allergisierende, reizende oder geruchsintensive Einzelstoffe bzw. Stoffgruppen sind kritischer zu bewerten, das gilt speziell auch für besonders gefährliche bzw. kreberzeugende Luftschadstofffe wie z.B. Benzole, Naphthaline, Kresole, Styrol…

Für Einzelbewertungen siehe „AGÖF-Orientierungserte für flüchtige organische Verbindungen in der Raumluft“ (2013).

Messung flüchtiger Schadstoffe [µg/m³, ppm] wie Aldehyde, Aliphaten, Alkohole, Aromaten, Ester, Glykole, Ketone, Kresole, Phenole, Siloxane, Terpene und andere organische Verbindungen (VOC).

Messung der Konzentration in der Raumluft oder Prüfkammer [µg/m³ bzw. ppm] oder im Material [mg/kg] mit Vortests, direkt anzeigenden Messgeräten und Probenahmen mit Fachlaboranalyse.

  1. Vortests: Einsatz von ausreichend empfindlichen, direkt anzeigenden Prüfröhrchen für Einzelsubstanzen oder Stoffgemische mit geeigneter Probenahmepumpe (Handpumpe, Automatikpumpe). Je nach Aufgabe und eingesetzten Teströhrchen wird eine definierte Menge Luft gezogen. Bei Vorliegen von entsprechenden Schadstoffen verfärbt sich das Röhrchen.
  2. Direkt anzeigende Messgeräte: Vor-Ort-Messungen mit direkt anzeigenden, empfindlichen Photoionisationsdetektoren (PID). Eine direkte Umrechnung in die Bezugsgröße µg/m³ ist aufgrund der meist vorliegenden Stoffgemische in der Regel nicht möglich, da der Detektor unterschiedlich empfindlich auf Einzelsubstanzen reagiert und diese nicht identifizieren kann. Als Resultat erhält man eine volumenbezogene Konzentrationsangabe bezogen auf TVOC (Summe VOC) in ppm oder ppb. Die Nachweisempfindlichkeit sollte ca. bei 100 ppb bzw. 0,1 ppm in Bezug auf das gängige Pürfgas Isobutylen liegen – besser noch niedriger.
  3. Luftprobenahme mit Fachlaboranalyse: Proben zur quanitativen und qualitativen Untersuchung auf Lösemittel und andere leicht- bis mittelflüchtige Schadstoffe mit Pumpe und Substratröhrchen. Luft wird hierbei durch Tenax-Röhrchen gezogen, in welchem ein möglichst breites Spektrum an polaren und unpolaren VOC festgehalten wird (siehe auch DIN EI ISO 16000-6). Für Einzelstoffanalysen oder orientierende Bewertungen können – je nach Substanz und Substanzklasse – auch Aktivkohle, Anasorb- oder Silikagel-Röhrchen verwendet werden. Als Resultat erhält man eine volumenbezogene, genaue Konzentrationsangabe der Einzelstoffe und der Gesamtsumme (TVOC) in µg/m³. Die Laboranalyse der vor Ort gewonnenen Proben sollte eine Nachweisempfindlichkeit von rund 1 µg/m³ je Einzelstoff erreichen. Tenax ist besonders empfindlich und kann z.B. bei der Untersuchung von Geruchsproblemen und Bestimmung der TVOC-Konzentration hilfreich sein. Für geruchsintensive Aldehyde und Ketone kann zudem DNPH verwendet werden.

Für besondere Messaufgaben können auch passive Mini-Aktivkohleröhrchen (z.B. ORSA) eingesetzt werden, die beim Kunden ein bis zwei Wochen lang im verdächtigen Raum aufgehängt oder einige Tage in einem Prüfvolumen (Prüfkammer…) mit einem verdächtigen Material eingesetzt werden, um sie dann zur Analyse an das Labor zu schicken. Die Laboranalyse liefert die in der Raumluft gefundenen Lösemittel mit ähnlicher Empfindlichkeit aber etwas eingeschränkter Vielseitigkeit (unpolare werden schlechter nachgewiesen) gegenüber den oben genannten aktiven Probenahmen. Je nach Fragestellung kann auch eine Langzeitmessung in Ergänzung zu den aktiven Probenahmen mit dieser Methode sinnvoll sein. Als Resultat erhält man eine qualitative Einzelstoffauswertung und eine ungefähre volumenbezogene Konzentrationsangabe in µg/m³.

  1. Materialprobenahme mit Fachlaboranalyse: Ein verdächtiges Material z. B. ein Stück lackierte oder versiegelte Fläche, Holz oder Stoff, wird vor Ort entnommen und zur Untersuchung auf Lösemittel in ein Fachlabor geschickt. Bei Prüfkammerversuchen sollten die Verhältnisse möglichst an realistische Wohnraumsituationen angepasst werden und die Luftwechselrate auf 0,5/h oder niedriger eingestellt werden; als Resultat erhält man eine Prüfkammerluftkonzentration in µg/m³ oder die massenbezogene Material-Konzentrationsangabe in mg/kg.